Kerity...
... urige Gässchen und bezaubernde Granitsteinhäuser
Bunte Fischerboote, weiße Möwen und blaues Meer …
Das Finistère ist mit seinem unwahrscheinlich abwechslungsreichen Landschaftsbild einzigartig. Sanfte Strände und schroffe Küsten, eine bezaubernde Landschaft – ein Meer in grün, türkis und blau. Es gibt keinen anderen Landstrich, der mich so verzaubert, ganz egal, ob die Sonne scheint, es regnet oder stürmt.
Hier im Finistère zwischen Pointe du Raz und Concarneau unweit von Quimper liegt das bezaubernde Örtchen Kerity. Kerity gehört zu Penmarc’h wie auch Saint Guénolé und Saint Pierre.
Wer etwas ganz Besonderes, Authentisches sucht, der wird den kleinen Fischerort Kerity lieben. Kerity ist einfach urig – wenn ihr durch seine kleinen Gässchen lauft, werdet ihr euch in eine andere Zeit versetzt fühlen – ja, es ist tatsächlich so, als wäre in Kerity die Zeit einfach stehen geblieben.
Vom Handelshafen zum Yachthafen…
Einst war Kerity ein Handelshafen, im 15. Jahrhundert sogar eines der wichtigsten westeuropäischen Handelszentren für die Schifffahrt. Zu dieser Zeit lagen mehr als 300 Schiffe dort. Später war der Hafen für seinen Sardinenfang bekannt.
Heute ist es eher ruhig im Hafen von Kerity – mittlerweile wird er geprägt von Yachten und seinen einstigen Glanz kann man sich kaum mehr vorstellen.
Ich liebe an Kerity die kleinen beschaulichen Gässchen, anders als in Saint Guenole gibt es dort keine Felsen, an denen sich die Wellen brechen, sondern unendlich lange Strände.
Von hier aus könnt ihr entlang des weiten Sandstrandes nach Le Guilvinec wandern, wie auch in die andere Richtung zu den berühmten Felsen in Saint Guénolé.
Das Zentrum von Kerity ist der kleine Hafen, an dem ihr Fischgeschäfte, eine Bäckerei und Restaurants, von denen aus ihr eine wunderbare Aussicht auf den Atlantik habt, findet.
Über den Hafensteg könnt ihr weit auf das Meer hinauslaufen, dort habt ihr einen wunderschönen Blick auf das Inselarchipel Les Etocs in die eine Richtung und auf Kerity in die andere.
Gut essen könnt ihr hier
Bar Restaurant Le Doris, Port de Kérity – Penmarc’h, mit traditioneller Küche, wie Fisch, Meeresfrüchten und Hummer. Weitere Infos findet ihr hier: Restaurant Fruits de Mer „Le Doris“
Bar – Restaurant Le Nautilus, Port de Kérity – Penmarc’h. Das kleine Restaurant ist ganz bezaubernd eingerichtet und bietet wechselnde Ausstellungen. Auch hier könnt ihr den Blick auf den Hafen geniessen.
Am Hafen findet auch der Wochenmarkt an jedem Mittwoch morgen statt. Und natürlich gibt es im Sommer jede Menge Veranstaltungen, z.B. in der Bar Le Doris mit ihrer Livemusik. Hier habe ich mit meinen Freunden Sabine und Thierry einmal fast eine ganze Nacht gefeiert und es war einfach wunderbar – hallo Sabine, wenn Du das jetzt liest: Wir müssen es unbedingt wiederholen, was meinst Du?
Poissonnerie Les Étocs
Ein tolles Fischgeschäft ist die Poissonnerie Les Étocs.
Ich vergessen nie, wie ich es damals fotografiert habe. Ich war mit Sabine unterwegs und eigentlich war der Besitzer des Fischgeschäfts gerade am Einräumen seiner Deko, um Feierabend zu machen. Sabine überzeugte ihn kurzerhand davon, noch einmal schnell für mich zu dekorieren, damit ich meine Fotos machen konnte – also trug er Tisch und Stühle, den Hummerkorb und alles andere wieder hinaus – wie sympathisch… et voilà hier sind die Fotos…
Pêche à pied – Angeln bei Ebbe…
Von Kerity aus kann man zu vielen Unternehmung starten.
Eine davon ist Pêche à pied: Mit etwas Geduld und gutem Auge findet ihr an den Stränden jede Menge Muscheln, Schnecken und Krustentiere. Das Sammeln von Meeresfrüchten hat immer Saison und die Zubereitung ist denkbar einfach und preiswert noch dazu.
Dabei schwören die Bretonen auf eine einfache Zubereitung ohne viel Schickschnack – die Meeresfrüchte werden gekocht und lediglich mit etwas Mayonnaise oder Creme fraiche und Petersilie verfeinert.
Allerdings gibt es ein paar Regen, an die man sich halten sollte: So darf nur eine bestimmte Menge gesammelt werden, darüberhinaus müssen die gesammelten Meeresbewohner eine bestimmte Größe haben. Außerdem solltet ihr euch immer vorab informieren, wie die aktuelle Belastung der Meeresfrüchte mit Schadstoffen oder Keimen ist, um einer Gesundheitsgefährdung vorzubeugen. Hier helfen euch in der Regel die Touristenbüros vor Ort weiter. Ach ja, und vergesst in eurem Eifer die Gezeiten nicht.
Weitere Infos findet ihr hier: Strandangeln im Finistère
Wenn ihr das alles beachtet, steht einem erfolgreichen Pêche à pied nichts mehr im Wege.
Urige Gässchen und bezaubernde Granitsteinhäuser…
Wenn ihr dann frisch gestärkt vom Meer weg in die kleinen urigen Gässchen schlendert, taucht ihr in die Geschichte von Kerity ein. Bezaubernde Granitsteinhäuschen reihen sich hier aneinander und es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. – ich denke vor allem bei Liebhabern des Ursprünglichen und des Shabby Chic wird das Herz höher schlagen.
Hier findet ihr auch die Église Sainte-Thumette im gotischen Stil erbaut aus dem 15. Jhd. Ihr Bau fällt ungefähr in die gleiche Zeit wie jener der Église Saint-Nonna in Penmarc’h. Sainte-Thumettes Zerfall begann vor der Revolution, 1808 stürzte dann das Dach ein. Die Ruine wurde 1916 unter Denkmalschutz gestellt und 1950 restauriert und am 3. Juni 1951 gesegnet.
Mein Lieblingshaus ist übrigens das klitzekleine Granitsteinhaus mit der Gänseblümchenwiese davor. Ihr seht es ganz oben. Ich weiss noch, wie ich damals in der feuchten Wiese lag, um Gänseblümchen und Haus zusammen mit der Kamera einfangen zu können, weil mir bei dem Anblick einfach das Herz höher schlug.
Mittlerweile müsst ihr ein wenig suchen, wenn ihr das Häuschen finden wollt. Die Gänseblümchenwiese gibt es nämlich leider nicht mehr, denn dort wurde gebaut. Auch in der Bretagne bleibt die Zeit nicht stehen, auch wenn ich es mir manchmal wünsche, denn durch manche Neubauten geht das Authentische oft verloren, finde ich.
Gleich um die Ecke liegt übrigens der berühmte Leuchtturm Phare d’Eckmühl, den ihr unbedingt besuchen müsst und davor ist eine ganz wunderbare Creperie, aber dazu ein anderes Mal.
In diesem Sinne: Bienvenue à Kerity und herzliche Grüße
Gudrun
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