Nancy
...eine Mischung aus Gold, Eleganz und Innovation
Goldige Aussichten – Ein Tag in Nancy
Nein, Lothringen ist nicht wirklich weit von meinem Zuhause in der Pfalz entfernt, aber irgendwie schaffe ich es immer nie über das Elsass hinaus – wie schade…
Im März war es dann aber endlich so weit, geplant und in die Tat umgesetzt: eine Zwei-Tages-Tour erst nach Metz und dann nach Nancy. Metz kannte ich, Nancy noch nicht.
Es war noch kalt und trübe, typisch für die Jahreszeit eben, aber ich finde, dass das Licht unwahrscheinlich gut zu dem „goldigen“ Nancy passte. Noch dazu war zu diesem Zeitpunkt fast kein Mensch unterwegs – manchmal beim Fotografieren durchaus von Vorteil :-)))
Klar, Nancy ist eine historisch weltoffene Metropole, eine Studenten- und Touristenstadt, da wuselt und wimmelt es, an diesem Tag zeigte es sich allerdings von seiner ruhigen Seite und ich finde, auch das steht Nancy ziemlich gut…
Was ich an Nancy und Metz übrigens besonders mag, sind die sanften Farben und die geschlossene Architektur, aber schaut selbst, ihr werdet sehen, dass sich ein Ausflug nach Nancy in jedem Fall lohnen wird…
Auf den Spuren von Stanislas
Nichts prägt Nancy mehr, als der klassizistische Place Stanislas. Irgendwie fängt man dort seine Tour an und weil er so faszinierend ist, kommt man dorthin auch wieder zurück… – so war es jedenfalls bei mir.
Tritt man durch die vergoldeten Tore, hat man das Gefühl eine Zeitreise zu machen…
Der Place Stanislas mit dem Rathaus, dem Grand Théâtre von Nancy und Lothringen und dem Grand Hôtel , der seit 1983 gemeinsam mit den Plätzen Carrière und Alliance zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt, ist mit seinen vergoldeten Gittern und den prachtvollen Brunnen einer der schönsten Plätze in Europa, wenn nicht sogar der Welt.
Von den zahlreichen Cafes und Restaurants aus, kann man im Sommer von Mitte Juni bis September das Rendez-vous Place Stanislas genießen, eine Ton- und Lichterschau auf den Fassaden des Platzes.
Im Zentrum ist ein Denkmal von Stanislas aufgestellt.
Zu Ehren des französischen Königs Ludwigs XV., dem Schwiegersohn des einstigen polnischen Königs Stanislas errichtet, bildet der Place Stanislas die Verbindung von der Altstadt im Norden Nancys und der Neustadt vom Süden.
Da es über den Place Stanislas jede Menge zu erzählen gibt, werde ich ihm in der nächsten Zeit noch einen eigene Blogartikel widmen.
Wer mehr wissen will, wenn er Nancy besucht: Von Februar bis Oktober gibt es dort ab 14:30 eine historische Führung.
Für Schleckermäuler – Königlich Speisen
Stanislas, zweimal gestürzter König, Baumeister und Kunstmäzen, war ein absoluter Liebhaber von Süßigkeiten. Er beschäftigte sogar einen sogenannten Hofzuckerbäcker – Joseph Gilliers.
Nancy ist bekannt für zahlreiche süße Spezialitäten, wie z.B. die Macarons de Nancy, Bonbons mit Bergamottenöl, Tarte aux Mirabelles, die Madeleines und nicht zuletzt dem berühmte Baba au rhum, dessen Urheberschaft Stanislas zugeordnet wird, dem der ihm gereichte Hefekuchen zu trocken war.
Von Renaissance über Jugendstil bishin zu Art déco
in Nancy findet ihr eine absolut sehenswerte Kombination aus Renaissance, Jugendstil und Art déco.
Vom Place Stanislas habt ihr nicht weit in den Pépinière-Park – vergesst vorher nicht, den Place Carrière und den Place Alliance zu besuchen – auch sie sind Teil des Weltkuturerbes. Der Place Carrière entstand in der Mitte des 16. Jahrhunderts als Ort für Wettkämpfe und ersetzte die mittelalterlichen Stadtmauern. Der Place Alliance wurde auf den königlichen Gmüsegärten des Herzogs von Lothringen nach dem Schleifen der Festungsmauern errichtet.
In der Neustadt findet ihr zahlreiche Jugendstilbauten – nicht umsonst gilt Nancy das Zentrum des französischen Jugendstils.
Die aus dem Mittelalter und der Renaissance stammende Altstadt lädt mit ihren bezaubernden Gässchen, den kleinen und beschaulichen Plätzen zum Schlendern ein.
Hier findet ihr auch kleine Straßencafés, um eine Pause zu machen und eine der Spezialitäten von Nancy zu versuchen.
Wie ihr seht, ist ein Besuch in Nancy tatsächlich eine spannende Reise durch die verschiedenen Stile der Architektur.
Auf Entdeckungsreise in Nancy
In der Altstadt findet ihr auch die Porte de la Craffe.
Sie ist Teil der ältesten Befestigungsanlagen von Nancy und wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Bis in das 19. Jahrhundert diente sie als Gefängnis und Spuren davon kann man heute noch sehen.
Die Ville Vieille – reicht vom Place Saint-Epvre mit seiner Basilika bis zur Porte de la Craffe.
Auf eurem Weg kommt ihr auch an der Franziskanerkirche, der Eglise des Cordeliers, vorbei. Sie beherbergt die Grabstätten der Herzöge von Lothringen. Ihre Kuppel ist übrigens eine Nachahmung der Kuppel der Medici in Florenz ist, wusstet ihr das?
Das Nancy des Jugendstils könnt ihr in der Ville Neuve, dem heutigen Geschäftsviertel entdecken. Hier findet ihr auch zahlreiche Geschäfte. Schaut aber auch immer wieder mal nach oben, sonst verpasst ihr die prachtvollen Fassaden, wie z.B. jene des Künstlers und Industriellen Louis Majorelle, die frisch restauriert eine der schönsten Beispiele für Jugendstilarchitektur in Nancy ist.
In der Ville Neuve bekommt ihr einen tollen Einblick in das Leben in Nancy um 1900. Auf keine Fall solltet ihr die Brasserie L’Excelsior und die Bank Crédit Lyonnais verpassen.
Wer übrigens Hunger bekommt, stattet am Besten der Markthalle einen Besuch ab. Auch sie ist durchaus sehenswert mit all den vielen Leckereien – Stanislas lässt grüßen – und ihr bekommt hier neben den typischen Bergamottebonbons auch herzhafte Lothringer Spezialitäten.
Meine Top Ten-Liste für euren Kurztrip nach Nancy
- Place Stanislas ( einmal dort in ein Café gehen nicht vergessen und von Mitte Juni bis September die Lichterschau „Rendez-vous Place Stanislas“ genießen), Place de la Carrière, Place d’Alliance
- ganz in der Nähe: der Pépinière-Park
- Place Saint-Epvre mit der Basilique Saint-Epvre de Nancy
- Cathédrale Notre-Dame-de-l’Annonciation de Nancy
- Die Neustadt mit den zahlreichen Jugendstilbauten
- Die Altstadt mit der Porte de la Graffe
- Musée des Beaux-Arts de Nancy/ Museum der schönen Künste
- Lorrain Museum
- Musée de l’École de Nancy/ Jugendstilmuseum
- Botanischer Garten
Wie sieht es bei euch aus? Wart ihr schon einmal in Nancy – und wenn ja, was hat euch dort am Besten gefallen?
Es grüßt euch für heute ganz herzlich
Eure Gudrun
Danke Gudrun für deine schönen Bilder und die Info. Ich fahre morgen nach Nancy und hoffe auf ein paar schöne Tage
Hi Christiane, danke für Deine netten Worte – ich wünsche Dir eine schöne Zeit in Nancy
P.S. War gerade auf Deinem Blog und finde ihn richtig toll – einen Deiner Lieblingsplätze kenne ich auch sehr gut: Penmarc’h in der Bretagne