Die Bucht von Douarnenez

zwischen Geschichte und Legende
La route des peintres en Cornouaille – Auf den Spuren der Maler in der Cornouaille – 1. Etappe

Im Finistère und besonders aber in der Cornouaille verbindet sich ein wunderbares, magisches Licht mit einem einzigartigen Landschaftsbild, was nicht zuletzt viele Künstler angezogen hat. Paul Gauguin ist zweifellos der bekannteste von ihnen, aber es ist nicht der einzige. Auch Jean Bazaine, Paul Sérusier, Paul Signac und zahlreiche andere Maler kamen in das Finistère.

Man kann den Spuren der Maler, aber auch zahlreicher Schriftsteller durch die gesamte Cornouaille folgen und die Orte ihrer Inspiration besuchen.

 

La route des peintres en Cornouaille –  7 Routen:

Douarnenez, Cap Sizun

Quimper, vallée de l’Odet

Pays Bigouden

Bénodet, La Forêt-Fouesnant, Concarneau

Pont-Aven (mehr Infos findet ihr hier: Pont Aven im Finistère – Zwischen alten Mühlen und moderner Kunst), Le Pouldu, Quimperlé

Crozon, Camaret

Châteauneuf-du-Faou, Le Faouët

Wer sich auf diese Wege einlässt, entdeckt nicht nur die Motive der Maler, die unter anderen in Museen in Quimper und Pont Aven zu sehen sind, nein, er begibt sich auf eine wahre Bilderreise durch die Bretagne.

7 Routen, d.h. 7 völlig verschiedene Landschaften, ein immer wieder anderes Licht und unendlich viele Impressionen.

 

Mehr Infos dazu findet ihr übrigens in diesem Artikel: La Route des peintres en Cornouaille

 

 

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Die Bucht von Douarnenez – zwischen Geschichte und Legende

 

Laßt mich heute ein wenig von der erst genannten Route um Douarnenez ( Sie führt von Locronon über Douarnenez nach Beuzec, Point Croix, Plouhinec, Audierne, Plogoff ) herum erzählen – und hier ganz speziell von dem kleinen Städtchen Douarnenez, denn es verdient meiner Meinung nach seinen eigenen Artikel.

Douarnenez heisst bretonisch „douar an enez“, das Inselland, benannt nach der Insel Tristan. Das kleine Städtchen liegt an der Mündung des Port Rhu, die bis nach Pouldavid reicht. Die Bevölkerung trägt seit dem 18. Jahrhundert den Spitznamen „Penn Sardin“. Penn Sardin bedeutet auf bretonisch „Sardinenkopf“. Später verstand man darunter auch de Coiffe, die typische Kopfbedeckung bretonischer Fischerfrauen.

Douarnenez ist ein kleines Fischerstädtchen, das ich in mein Herz geschlossen habe. Es liegt an einer der schönsten Buchten Europas – umgeben vom Meer und eingebettet in eine unwahrscheinlich reizvolle Landschaft.

Nicht zuletzt ranken sich zahlreiche Mythen um die Bucht von Douarnenez – ihr habe bestimmt schon die Legende von der versunkenen Stadt Ys (bretonisch Ker-Is) gehört), dazu ein anderes Mal…

  

 

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Douarnenez  – geschichtsträchtig und spannend

 

Doch zurück zur Geschichte von Douarnenez: Aus einem Handelshafen, der regionales Tuch exportierte, entwickelte sich über die Jahrhunderte hinweg ein wichtiger Fischereihafen. Mit der Erfindung der Konserve kam Douarnenez zu Wohlstand. Dabei spielte der Sardinenfang eine entscheidende Rolle. Bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts hatten sich 40 Fischfabriken in der Stadt angesiedelt und die Einwohnerzahl war immens angestiegen.

Douarnenez hatte im letzten Jahrhundert an die 900 Sardinenboote für den Sardinenfang – man stelle sich einmal diese Menge vor… Heute fahren nur noch wenige Fischer auf Sardinenfang. Die gefangenen Sardinen werden in den drei noch bestehenden Konservenfabriken verarbeitet.

Ihr müsst bei eurem Besuch in Douarnenez unbedingt die Rue Breton aufsuchen. Dort gibt es ein Geschäft Penn Sarden  das ungefähr 150 verschiedene Sardinendosen von bretonischer Hersteller anbietet.

1880 jedoch, als die Sardinenschwärme ausblieben, verblich der Glanz der Stadt. Massenarbeitslosigkeit und Armut zogen ein. Erst Jahrzehnte später, als die Sardinen zurückkehrten, erholte sich die Fischereiindustrie. Doch auch wenn Douarnenez heute einer der wichtigsten Fischereihäfen Frankreichs ist, hat es nie wieder seinen alten Glanz gewonnen.

Dennoch sieht man noch heute in Douarnenez die Spuren des vergangenen Reichtums. Aber ganz ehrlich, ich liebe die Patina der alten Hausfassaden.

Man darf nicht nur das einzigartige Hafenmuseum (Port-musée) am Hafen Port-Rhu besuchen – Douarnenez hat insgesamt nicht weniger als vier Häfen und man muss bei seiner Besichtigung, die Hauptstraßen verlassen und eigene Wege beschreiten. Besucht die alten Stadtviertel – Douarnenez ist ein wahres Labyrinth aus kleinen Gässchen und überall gibt es etwas zu entdecken. Sei es ein kleines architektonisches Detail, ein hübsches Geschäft oder ein traditionelle Creperie – taucht ein in die Atmosphäre von Douarnenez, es lohnt sich wirklich!

 

 

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Der Museumshafen – von der Tradition der Schifffahrt

 

Und wer sich für die Geschichte des Fischfang interessiert, für den ist bestimmt Le chemin de la sardine von Interesse, ebenso wie der Museumshafen. Hier sind fünf Boote vertäut: ein Langustinenfischerboot, ein Lastkahn, ein Schlepper, ein Binnenschiff und ein norwegischer Küstendampfer. Alle sind für Besucher zugänglich und für Besucher mit KIndern ein wahres Abenteuer.

Ihr solltet auch die sagenumwobene Île Tristan besuchen – dies ist mit einem Führer bei Ebbe möglich. Von hier aus habt ihr einen wunderschönen Blick auf die Bucht. Es ist ein ganz besonderer Ort, der seien Namen von der Legende um Tristan und Isolde hat.

Ganz in der Nähe liegt übrigens der Friedhof von Tréboul (Cimetière marin de Tréboul) – den ihr in jedem Fall auch besuchen solltet – es ist ein einzigartiges Erlebnis, aber dazu demnächst mehr!

Zurück zu den Künstlern, die von der Magie des Finistère angezogen wurden. Es waren nicht nur Maler, die ihren Weg nach Douarnenez fanden und von der einzigartigen Atmosphäre dort inspiriert wurden, sondern auch Schriftsteller, wie Georges Perros. Yves Tanguy verbrachte bis zu seiner Emigration in die USA zahlreiche Sommer in der Umgebung von Douarnenez. Heute trifft man seinen Geist in der Baie de Douarnenez – nach seinem Tod 1955 wurde seine Asche ins Finistère zurückgebracht und dort verstreut.

Ihr seht, La Route des peintres en Cornouaille bietet jede Menge Stoff zum Erzählen – und natürlich auch jede Menge Motive zum Fotografieren.

Douarnenez ist übrigens noch dazu  ein wunderbarer Ausgangspunkt, um die Presque d’île de Crozon und Cap Sizun zu besuchen.

Darüberhinaus finden alljährlich zahlreiche Segelwettbewerbe, die sich zu wahren Publikumsmagneten entwickelt haben, statt.

 

Ich wünsche euch viel Spass, bei eurem Ausflug nach Douarnenez und vergesst nicht, die eine oder andere Dose Sardinen mitzunehmen…

 

Es grüßt euch ganz herzlich und à bientôt

 

Eure Gudrun

 

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