Auf den Spuren der Vergangenheit

Ein „Lost Place“ in der Bretagne - Authentisch und geheimnisumwoben

 

 

Hallo ihr lieben Blogleserinnen und Blogleser,

 

( diese Geschichte ist meiner lieben Freundin Sabine gewidmet… )

wie ihr alle wisst oder zumindestens vermutet, liebe ich den Flair der bretonischen Orte, sie sind unverfälscht und authentisch.

Leider wird mittlerweile viel renoviert und das nicht immer schön…Besonders toll ist es, wenn man dann plötzlich etwas entdeckt, das noch so ist, wie es war – ohne dass jemand gemalert, repariert oder umgebaut hat.

Noch dazu, wenn man gar nicht damit gerechnet hat, dass es das gibt, auch wenn man schon gefühlte tausend Mal daran vorbeigefahren ist. Es geht hier um ein bezauberndes altes Manoir in unmittelbarer Meernähe.

 

 

 

Lost Place Bretagne – hier die kleine Geschichte:

Ich war, wie so oft, mit meiner Freundin Sabine an der bretonischen Küste unterwegs. Das machen wir öfters, um neue Orte zu entdecken oder schon bekannte wieder aufzusuchen, weil sie uns besonders gefallen haben. Und weil wir einfach gerne zusammen sind, über dieses und jenes plaudern und die schönen Dinge des Lebens genießen…

Jetzt wird es eigentlich ganz banal, denn wir fuhren erzählen eine Straße entlang, die wir schon so oft zusammen gefahren sind, eigentlich wollten wir lediglich einen Tee trinken gehen – und plötzlich entdeckte Sabine das Manoir. Eigentlich unübersehbar und doch versteckt.

Nun muss ich gestehen, dass wir auf unseren Erkundungsreisen sehr spontan sind – wenn wir etwas sehen, was uns gefällt, wollen wir es uns auch ansehen: in diesem Fall eben dieses Manoir…

Schon das Hinkommen gestaltete sich als etwas schwierig, denn es war in recht unwegsamem Gelände.

Dann hieß es die Besitzer zu finden. Da wir beide hartnäckig sind, gelang es Sabine nach einigem Hin- und Her und zum Schluß fanden wir uns vor dem Manoir und hatten die Erlaubnis, es zu betreten.

 

 

 Geschafft – wir sind drin und schwelgen in der Vergangenheit

Puh, etwas gruselig war das schon – wir beide ganz alleine, mitten in diesem alten Gemäuer… aber es war einfach zu schön.

Es war, als tauchte man in eine völlig andere Welt ein. Dinge waren seit Jahren nicht verändert, vieles war hinzugekommen und einfach abgestellt worden, aber wir konnten uns gut das Leben in dem Manoir zu seinen guten Zeiten vorstellen. Wir sponnen unsere eigenen Geschichten und gingen auf Erkundungstour.

Was mich am meisten faszinierte war der ehemalige Salon und die Dekoration auf dem Kamin – Spuren der Vergangenheit, Sabine liebte die zartblauen Türen – klar, die Farben der Bretagne. Ach und dann die ganze Patina…

Das Bild von dem Salon ist seitdem eines meiner Lieblingsaufnahmen – ich glaube, irgendwann wird es eine Fototapete :-)))

Ich gebe zu, ich war so ehrfürchtig, dass ich definitiv zu wenig Fotos gemacht habe (es war auch ziemlich dunkel und ich war so gar nicht auf diesem spontanen Besuch eingerichtet), aber sie alle lassen mich diesen Besuch nicht vergessen und mir läuft immer ein leichter Schauer über den Rücken, wenn ich sie mir anschaue.

Im Anschluss kam übrigens der Sohn der Besitzer (zugegebenermaßen unangekündigt, wenn man denn als Besitzer unangekündigt sein kann… – er stand auf jeden Fall plötzlich vor uns, ohne, dass wir ihn gehört oder gesehen hatten –  ihr glaubt gar nicht, wie wir uns erschreckt haben, ich denke, er auch…) Nachdem wir uns und er sich etwas beruhigt hatten, erzählte er uns viele kleine Geschichten über die Vergangenheit des Manoirs, das eigentlich nur noch bäuerlich genutzt wird – Kartoffeln und Hühner, wie ihr auf den Fotos seht :-))).

 

Ein zauberhafter Ort Irgendwo im Nirgendwo

Nein, den Ort verrate ich in diesem Fall nicht, deshalb gibt es auch keine Aussenaufnahmen, den wissen nur Sabine und ich und es bleibt unser Geheimnis…

Und jetzt hoffe ich, dass das kleine Manoir erhalten bleibt, bzw. wenn es renoviert wird, in behutsame Hände gerät – ach je, und hoffentlich kommt niemand auf die Idee, es abzureißen – das wäre eine Schande!

Natürlich gibt es viel zu tun, man sieht es auf den Bilder, der Zahn der Zeit, die Feuchte und das Salz des Meeres haben über die Jahrhunderte hinweg daran genagt, aber ich denke, es würde sich mit Sicherheit lohnen.

Wie sieht es bei euch aus? Wart ihr auch schon einmal ganz plötzlich an einem Ort, von dem ihr gar nicht vermutet habt, dass es ihn gibt?

Es grüßt euch ganz herzlich – vor allem Dich liebe Sabine, und á bientôt

 

Eure Gudrun

 

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